Am 3.Mai 1862 wurde die Musikkapelle Wolterdingen von 16 musikbegeisterten Männern gegründet. Dieses Vorhaben wurde von dem damaligen Bürgermeister Scherzinger, der gleichzeitig erster Vorsitzender war, gefördert und vorangetrieben. Jeder Musiker bezahlte einen monatlichen Beitrag von einem Gulden für die Kosten des ersten Unterrichts, welcher der F.F.-Hofmusikus Carl Meßmer erteilte und zur Anschaffung für Instrumente diente. Für unentschuldigtes Fehlen in der Probe mussten 30 Kreuzer bezahlt werden. Später schaffte die Gemeinde unter Bürgermeister Merz, einem eifrigen Unterstützer der Kapelle, notwendig werdende Instrumente an. Dies war mit der Bedingung verbunden, dass die Kapelle an Festen der Kirche, der Gemeinde und der Feuerwehr mitwirkt. Die Kapelle wurde der Feuerwehr angegliedert und bis 1906 Feuerwehrmusik genannt. Sie trug auch die Feuerwehruniform.
Nach Ende des ersten Weltkrieges wurde die Kapelle unter der Leitung von Stadtkapellmeister Brugger aus Bräunlingen wieder ins Leben gerufen und vom damaligen Sägewerkbesitzer Joseph Troll durch Geldspenden unterstützt.
Von 1921 bis 1934 dirigierte Lambert Fischer die Kapelle. In dieser Zeit schafften sich die Musiker auf eigene Kosten blaue Uniformen an. Zum 60. Jubiläum erhielt die Kapelle eine Urkunde der Fachschaft Volksmusik.
Bei Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurden immer wieder Musiker zur Wehrmacht einberufen. Viele kehrten nicht mehr heim.
1945 fanden sich die noch übrigen Musiker wieder zusammen. Bis 1948 stieg die Anzahl der Musiker dank des Einsatzes des Dirigenten Karl Neukum und des Vorstandes Xaver Welte wieder auf 28 Musiker an.
Am 17. Juni 1951 feierte die Kapelle ihr 75-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsfest wurde in der Hauptsache von Vorstand Xaver Welte und Schriftführer Josef Troll organisiert. Bei diesem bedeutungsvollen Ereignis in der Geschichte der Musikkapelle fanden 19 auswärtige Kapellen und ca. 3000 Besucher den Weg nach Wolterdingen. Die Kapelle erhielt aus der Hand des Verbands-präsidenten Hermann Schleicher eine Ehrenurkunde. Diese 75-Jahr-Feier wurde in der Annahme begangen, dass die Gründung der Kapelle laut Feuerwehrakten im Jahre 1876 erfolgte. Zwei Jahre nach diesem Fest stellte sich jedoch heraus, dass die Musikkapelle bereits 1862 gegründet worden und somit 14 Jahre älter war.
Im Jahr 1954 wurde Dirigent Karl Neukum an die Schule nach Bräunlingen versetzt. Die Kapelle würdigte seine Verdienste durch Ernennung zum Ehrendirigenten. Als neuer Dirigent wurde Josef Troll im Jahr 1955 gewählt. Die Kapelle stieg in den folgenden Jahren auf 38 Musiker an und es wurden neue Uniformen und Instrumente gekauft.
Am 19. März 1960 wurden die aktiven Musiker Georg Hauger und Ernst Welte anlässlich ihres 40-jährigen Musikerjubiläums vom ersten Vorsitzenden Xaver Welte geehrt. Er überreichte im Namen des Verbandspräsidenten Hermann Schleicher das goldene Verbandsehrungszeichen. Xaver Welte war 25 Jahre erster Vorsitzender der Kapelle und legte an seinem Ehrentag dieses Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Er wurde für seine außerordentlichen Verdienste um die Kapelle zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Im Jahre 1962 feierte die Kapelle ihr 100-jähriges Jubiläum. Alle 35 aktiven Musiker, die Ehefrauen, Freunde sowie weitere Mitglieder der Wolterdinger Vereine trugen zum Gelingen dieses Festes bei. Vom 21. bis 23. Juli wurde das Fest würdig und gebührend gefeiert.
Die Musikkapelle präsentierte ihre neue Uniform und konnte 11 Kapellen beim Festbankett und 22 Kapellen beim Festumzug am darauf folgenden Sonntag begrüßen. Die Patenschaft wurde von der Stadtkapelle Vöhrenbach übernommen und in vorbildlicher Weise verwirklicht.
1965 nahm die Musikkapelle an einem Verbandswertungspiel in Hüfingen teil. Dabei schnitt die Kapelle mit den Noten „sehr gut“ bis „vorzüglich“ ab und in der Marschmusikbewertung mit „vorzüglich“.
Ein besonderes Ereignis für die Kapelle war die Mitwirkung bei der Uniform- und Fahnenweihe des befreundeten Musikvereins Uetikon vom 31.5. bis 1.6.1969 am Zürichsee in der Schweiz.
Am Weihnachtskonzert am 25.12.1971 wurde der Musikkapelle von Bürgermeister Schrempp die „Pro-Musika- Plakette“ überreicht.
Die 1200-Jahr-Feier der Gemeinde Wolterdingen wurde im Jahr 1972 von der Musikkapelle in erneut neuen Uniformen musikalisch umrahmt.
Am 6. Juni 1976 wurde der langjährige Dirigent Johann Welte auf dem Modellflugplatz durch ein Modellflugzeug tödlich verletzt. Am 15. Juli übernahm Heinz Kallweit aus Vöhrenbach die Stabsführung und blieb 18 Jahre lang der Kapelle als Dirigent treu.
In den Jahren 1979 bis 1983 bekam die Kapelle durch 26 Jugendliche reichlich Zuwachs.
1987 wurde das 125-jährige Jubiläum gefeiert. Der große Festakt begann mit dem Festbankett am 5. Mai in der Festhalle. Vielen Ehrungen, Reden und Dankesworten folgten Auftritte des Turnvereins, des Akkordeonvereins, der Stadtkapelle Donaueschingen und unserer Patenkapelle aus Vöhrenbach. Am Freitag, den 12. Juni startete das Festwochenende mit einem gut besuchten Tanzabend mit der „Golden Showband“. Das Festprogramm wurde am Samstag von dem befreundeten Musikverein aus Uetikon am Zürichsee eröffnet. Am Abend unterhielten 19 Gastkapellen die Besucher im Festzelt. Besonderes Augenmerk fand hierbei die Majorettengruppe, die den Musikverein Uetikon begleitet hat. Der Festsonntag wurde durch das Wecken der Musikkapelle Wolterdingen und des Musikvereins Uetikon eingeläutet. Nach einem Festgottesdienst spielten die Patenkapelle Vöhrenbach und die Feuerwehrkapelle Königheim zum Frühschoppen. Ein weiterer Höhepunkt war der Festumzug, bei dem 35 Kapellen und Gruppen mitgewirkt haben. Teilweise spielten diese anschließend noch im Festzelt zur Unterhaltung auf. Ein weiteres Highlight war das „Alpenland-Quintett“ am Sonntagabend im vollen Festzelt. Zum Abschluss des Festes fand am Montag ein Kinder- und Senioren-Nachmittag statt. Hier spielten auch die Wolterdinger Badmihlibächli-Musikanten zur Unterhaltung auf. Am Abend sorgte das „Mühlbach-Sextett“ ein letztes Mal für Stimmung. Das Helferfest wurde am 7.11.1987 mit allen Helfern gefeiert. Der Vorsitzende Kurt Giesin bedankte sich bei allen für die große Hilfe und konnte auf ein gelungenes Fest zurückblicken.
Beim Verbandsmusikfest im Jahr 1988 in Klengen marschierten die MusikerInnen der Musikkapelle Wolterdingen und Donaueschingen durch beidseitige Unterbesetzung zusammen in einer Formation. Dies spricht für die Spontanität beider Kapellen und wird allerdings ein Novum bleiben.
Im September 1988 spielte eine kleine Besetzung der Musikkapelle anlässlich der 175-jährigen Treue des Gasthauses „Schwarzer Bube“ zur Fürstenbergbrauerei.
Am 11.06.1989 wirkte die Kapelle am 25-jährigen Priesterjubiläums von Pfarrer Arnold mit.
Anlässlich des Gründungsfestes am 07.07.1991 übernahmen wir die Patenschaft des Blasmusikvereins Hubertshofen. Traditionell zum Gründungsfest holte die Musikkapelle Wolterdingen die Gemeinde Hubertshofen aus dem Bett. Nach einem ausgiebigen Frühstück spielte die Kapelle beim Festbankett auf.
Ein spezielles Weihnachtskonzert fand am 21.12.1991 statt. Hier wurden der Öffentlichkeit erstmalig die neuen Uniformen, über die wir lange und intensiv diskutiert haben, vorgestellt. Zur Einführung wurden in einem historischen Rückblick die verschiedenen Uniformen der früheren Jahre vorgeführt. Dabei fungierten unsere Ehrenmitglieder als Model und marschierten zu Märschen der jeweiligen Epochen, die die Musikkapelle Wolterdingen spielte, in die Festhalle ein.
Im Jahr 1992 nahmen wir an den Wertungsspielen in Furtwangen teil. Hier erhielten wir in der Mittelstufe einen 1. Rang. Als weiteres beteiligten wir uns bei der Marschmusikbewertung.
An einem weiteren Wertungsspiel nahmen wir im Jahr 2000 in Mundelfingen teil. Wir starteten in der Mittelstufe unter der Rubrik „Unterhaltungsmusik“ und wurden mit „sehr gut“ bewertet.
„Auf nach Ungarn“, hieß es am Donnerstagabend, den 27.07.2000. Die Kapelle trat die Begleitung einer Delegation der Stadt Donaueschingen zu einer Konzertreise nach Vác an. Der erste Auftritt wurde jedoch gleich verpasst, da einer unserer Flügelhornisten unbedingt ein ungarisches Krankenhaus „besichtigen“ wollte. Nach längerem Aufenthalt kam dieser zum Fazit: „Lieber rich und gsund, als arm und krank!“ Nach der ersten Übernachtung in Vác und einer Besichtigung der Hauptstadt Budapest, mussten wir leider feststellen, dass diese Konzertreise unter „keinem guten Stern stand“. Nachdem wir am Samstagabend bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel unser Platzkonzert begonnen hatten, mussten wir schon das dritte Musikstück abrupt abbrechen. Ein plötzlich aufkommendes Gewitter hat uns mit „mammutgroßen“ Regentropfen förmlich die Noten vom Pult gespült. So blieb uns am Sonntag Spätabend bei der Ankunft in Wolterdingen nur die Erkenntnis, wie groß doch der Aufwand für 2 ¼ dargebrachte Musikstücke sein kann.
Beim Wertungsspiel im Jahr 2004 nahm die Musikkapelle mit „sehr guter“ Leistung in der Mittelstufe in Aasen teil.
Ein besonderer Auftritt, bei dem alle 18 Musiker nasse Füße bekamen, war der Bachmarsch in Donaueschingen am 08.09.2007. Bewaffnet mit Ringelhemd, Badekappen und Schlauchboot wateten die MusikerInnen im knietiefen und zum Teil etwas tieferem Wasser durch die Brigach und unterhielten die Zuschauer mit „Hudele-Musik“. Zu diesem Event hatte die Stadtkapelle Donaueschingen eingeladen.
Da unsere Nachwuchswerbungen und -arbeit auf fruchtbaren Boden gefallen ist, durften wir im Jahr 2011 nach längeren Planungsarbeiten unser Probelokal vergrößern. Damit sich die Investitionskosten der Stadtverwaltung Donaueschingen in Grenzen hielten, wurden die kompletten Arbeiten in Eigenregie durchgeführt.
Das 150-jährige Jubiläum wurde mit einem viertägigen Festwochenende mit großem Festzelt am Damm gebührend gefeiert. Dieses begann am Freitagabend mit dem Fassanstich und einer Dammparade mit anschließender musikalischer Unterhaltung im Zelt. Samstags folgte ein Umzug mit Jugendkapellen aus dem Verband und der Wolterdinger Vereinsjugend. Abends feierten wir eine bayrische Bierzeltgaudi mit Allgäu Power, das Zelt war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Am Sonntag spielte uns leider das sommerliche Wetter einen Streich und der Frühschoppen sowie der große Festumzug waren leider nur spärlich besucht. Abends gab es eine Alphorn Dammserenade, die einigen Musiker sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Den Abschluss des Festes bildete der Montag mit traditionellem Kinder- und Seniorennachmittag und anschließendem Handwerkervesper.
Beim Narrentreffen des Narrenvereins Immerfroh waren wir mit eigenem Barzelt vertreten. Der kurzzeitige Wintereinbruch sorgte dafür, dass wir den Schnee vom Zelt schippen mussten.
Nach langen und intensiven Probearbeiten sowie zahlreichen Registerprobe wurde am Wertungsspiel teilgenommen. Die Musikkapelle Wolterdingen präsentierte den Juroren ihre zwei Wahlstücke, u.a. die Appalachian Overture. Die Kapelle nahm in der Oberstufe teil und schloss das Wertungsspiel mit Erfolg ab.
Zum ersten Mal fand der Freitagsblasmusikabend von den vier befreundeten Kapellen Böhringen, Neuhausen, Wolterdingen und Horgen statt. Horgen startete die Veranstaltungsreihe. Grundgedanke der sich jährlich wiederholenden Veranstaltung sind eine Anreise mit dem Bus sowie den Wechsel der Location.
Das traditionelle Vatertagsfest fand zum ersten Mal nicht an der Eichbuckhütte sondern an der wetterfesten Location an und um die Festhalle statt. Mehrere Vorstandschaftssitzungen, offene Sitzungen und unzählige Stunden der Vorbereitung wurden investiert um ein neues Konzept für die Veranstaltung des Fests auszuarbeiten. Dies sollte am Mittwochabend nun endlich Früchte tragen. Ein Teil der Halle wurde für das Himmelfahrtskommando mit Ampelparty genutzt. Das Konzept ging auf und ließ viele glückliche Festbesucher übrig, die bis in die späten Abendstunden gemeinsam feierten. Am Donnerstag wurde das Vatertagsfest auf dem Festplatz vor der Festhalle Wolterdingen abgehalten. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Bei hohen Temperaturen gab es einen Andrang, der den Festplatz bis ins letzte Eck füllte. Drei Gastkapellen leisteten ihren Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung.
Beim Wertungsspiel in Geisingen erreichte die Kapelle eine Traumbewertung von 91,3 Punkten. Präsentiert wurden die Stücke Alpina Saga und Terra Pacem.